Was ist ein Druckstock?
Beim Holzschnitt, und darum geht es hier bei unserer Druckgrafik, wird ein
Holzblock so zugeschnitten, dass eine 1-2cm dicke Platte entsteht, deren Faser
in der Richtung der Bildfläche verläuft (Längsschnitt). Dabei lässt sich je nach
Holzart, Schnitt und Gestaltung auch die Maserung des Holzes in die
Druckgestaltung miteinbeziehen. Wird das Holz quer zur Faser vom Stamm
geschnitten, sprechen wir von Stirnholz, welches dann für den Holzstich
verwendet wird.
Die Platte wird sorgfältig gehobelt, unter Umständen auch geschliffen und
geglättet. Die vollkommen plane Fläche kann dann mit einer Grundierung, meist
einer dünnen weissen Kreideschicht überzogen werden, auf welcher wir dann die
Zeichnung auftragen. Früher verwendete man dazu den Pinsel, heute nimmt man
eher Zeichen- oder Filzstifte. Die Schwierigkeit liegt dabei darin, dass das
Werk spiegelverkehrt auf das Brett übertragen werden muss. Der Künstler kann das
direkt tun, er kann sogar auch frei und direkt mit dem Messer die Platte
schneiden, er kann sich aber auch der verschiedensten Methoden des Durchpausens
seines Entwurfs behelfen.
Ist dies geschehen, beginnt die Arbeit des Schneidens. Mit verschiedenen feinen
Messern können unterschiedliche Schnitte und Profile erzielt werden. Mit
Stichel, Rundeisen, Flacheisen, Hohleisen, Geissfuss oder auch anderen
Instrumenten werden normalerweise die vorgezeichneten Linien und Flächen
umschnitten, geritzt oder gestanzt. Den dazwischen liegenden Grund heben wir so
aus, dass nur die Linien und Flächen der Zeichnung als Grate, Stege oder Inseln
stehen bleiben. Das für unseren Hochdruck − nur was erhaben ist wird sich vom
später eingefärbten Druckstock aufs Papier abzeichnen − gefertigte erste Cliché
ist fertig.
Für mehrfarbige Holzschnitte benötigen wir dann für jede zusätzliche Farbe den
nach dem ersten Druckgang abgeänderten oder einen weiteren zusätzlichen
Druckstock.
Druckstock für die dunkle Farbe
Druck der dunklen Farbe
Druckstock für die grüne Farbe
Druck der dunklen und grünen Farbe